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Association jurassienne d'animation culturelle AJAC

Die Association jurassienne d'animation culturelle AJAC (in etwa: Jurassische Gesellschaft zur Förderung des Kulturlebens) wurde am 13. Dezember 1975 in Moutier gegründet. Ihre Ursprünge reichen jedoch bis ins Jahr 1966 zurück, als Ständerat Simon Kohler die Idee einer Maison de culture (Kulturhaus) lancierte. Drei Jahre später berief der Berner Regierungsrat die Commission d’études pour la création d’un centre culturel jurassien CCJ (eine vorbereitende Kommission zur Schaffung eines jurassischen Kulturzentrums) ein. Die Mitglieder dieser Kommission wurden von den drei wichtigsten jurassischen Vereinigungen im Kulturbereich vorgeschlagen, von der Société jurassienne d’Emulation SJE, dem Institut jurassien des sciences, des lettres et des arts IJSLA sowie der Université populaire UP (=Volkshochschule). Die vorbereitende Kommission zur Schaffung des CCJ nahm ihre Arbeit auf, doch die anfängliche Idee veränderte sich nach und nach und das Projekt eines Kulturzentrums wurde mit der Zeit aufgegeben. Schliesslich wurde am 13. Dezember 1975 die AJAC von den Kommissionsmitgliedern und der Arbeitsgruppe CCJ sowie den Präsidenten der drei grossen Kulturvereinigungen ins Leben gerufen (Mitglieder des provisorischen Ausschusses s. S. 2). Sie trat sozusagen das Erbe des CCJ an. Die erste Sitzung des Ausschusses fand am 20. Januar 1976 in Moutier statt.
Die AJAC wirkte über ihre verschiedenen Kommissionen in zahlreichen Kulturangelegenheiten im Jura und im Berner Jura mit, bis sie 2009 aufgelöst wurde. Die Schaffung des Atelier de gravure (= Atelier für Druckgrafik) in Moutier und die Einführung von Musik- und Theatercamps für Jugendliche gehören zu ihren besonderen Verdiensten.
Die letzte Sitzung der AJAC fand am 13. März 2009 in Delsberg statt, doch ihre Werke haben weiterhin Bestand. Das Atelier für Druckgrafik in Moutier wurde in eine unabhängige Institution umgewandelt und die Musik- und Theaterkommissionen gingen zusammen mit der Coordination théâtre in der neuen Organisation « coordination jeune public » (Koordinationsstelle für das junge Publikum) auf. Allein die Commission de moyens audiovisuels MAV (audiovisuelle Künste) fand keine Fortsetzung.

Die Kommissionen der AJAC


Beaux-Arts (Bildende Kunst), geleitet von Antoine Jeker, später Serge Convers
1971 : Gründung der Arbeitsgruppe Bildende Kunst durch die vorbereitende Kommission zur Schaffung des CCJ
1972 : Aufbau des Ateliers für Druckgrafik in Moutier unter der Leitung von Max Kohler und mit grosser Unterstützung von Max Robert
1973 : Eröffnung des Ateliers für Druckgrafik (1. September)
1981 : Arno Hassler wird als Verantwortlicher für den Bereich Lithographie engagiert
1988 : Max Kohler tritt als Leiter des Ateliers zurück. Sein Sohn, François Kohler, übernimmt die Leitung ad interim
1989 : Michèle Dillier übernimmt die Leitung des Bereichs Kupferstich nachdem Max Kohler von dieser Funktion zurücktritt
2009 : Gründung des neuen Vereins « Atelier de gravure Moutier », dessen Präsident weiterhin Serge Convers bleibt

Moyens audio visuel MAV (Audiovisuelle Künste), geleitet von Jean-Louis Merçay, später Louis-Philippe Donzé
1976 : Gründung
1983 : Organisation der ersten Triennale der Foto-Clubs (von insgesamt sieben findet die letzte im Jahr 2002 statt)
2009: MAV wird nach der Auflösung der AJAC nicht weitergeführt.

Musique (Musik), geleitet von Pierre-André Monti, später Michel Zbinden
1976 : Gründung
1982 : Erstes Musik-Camp. Die Musik-Camps werden von 1982 bis 2008 jährlich durchgeführt (ausser 1984 wegen zu geringer Teilnehmerzahl).
2009: Die Tätigkeiten der Kommission werden durch die « coordination jeune public » übernommen und weitergeführt

Enfants (Kinder)
, 1978-1980
Die Kommission wurde 1980 aufgelöst. Ihre Tätigkeiten zur Förderung kultureller Animation und Angebote für Kinder werden durch lokale Kulturzentren und -vereine weitergeführt.

Théâtre (Theater), geleitet von Jimmy Chèvre, Jacqueline Steiner und Sylvie Charmillot Lachat
1983 und 1984 : Durchführung eines Ausbildungslagers für Laienschauspieler in Le Noirmont
Ab 1986 : Die Kommission organisiert weniger Praktika und Ausbildungslager sondern konzentriert ihre Tätigkeit mehr auf die Förderung der Theaterszene im Jura (daraus entstand auch die « coordination théâtre »)
1988 : Erstes Theater-Camp für Kinder in Sornetan
2001 : Letztes Ausbildungslager für Laienschauspieler
2009: Die Organisation der Kinder-Camps wird von der « coordination jeune public » übernommen.

Coordination théâtre (Koordinationsstelle Theater)

Die wirtschaftlich und organisatorisch unabhängige Kommission wurde 1988 gegründet und von Germain Meyer geleitet – mit dem Ziel, die lebendigen Kräfte der Theaterszene im Jura zu vereinen und sie mit professionellen jurassischen Theaterschaffenden, die meist ausserhalb des Juras arbeiten, zu vernetzen.

Centres culturels régionaux (Regionale Kulturzentren)

Ab 1982 subventionierten die Kantone Bern und Jura die regionalen Kulturzentren und die lokalen Vereine und Gruppen direkt. Diese organisierten ihre Aktivitäten unabhängig, blieben aber Mitglieder der AJAC.

Emma Chatelain, 2/09/2011
Übersetzung: Kiki Lutz, 12/10/2011
Letzte Aktualisierung: 11/11/2013

Archivbestände

Mémoires d’Ici (Saint-Imier), Dokumentation « AJAC »

Bibliografie

Jacqueleine Steiner, 1975-2008, Bref historique des 33 ans de l’AJAC (Archivbestand AJAC, Mémoires d'Ici)
http://www.jeunepublic.ch/index.html (18.8.2011)
http://www.rtn.ch/rfj/Actualite/Regionale/12209L-AJAC-met-fin-a-33-ans-d-activite.html (18.8.2011)
Jurassica, 22, 2008