Jurablätter

Die Zeitschrift Jurablätter: Monatsschrift für Heimat- und Volkskunde erschien ab 1949 (Jg. 11) und löste unter diesem Titel die Vorgänger-Zeitschrift Für die Heimat: Jurablätter von der Aare bis zum Rhein ab. Schon im Jahr darauf fusionierten die J. mit der Zeitschrift Der Rauracher und übernahmen deren Funktion als Organ der Gesellschaft Raurachischer Geschichtsfreunde, während sie den Titel beibehielten.


Für die Heimat wurde 1938 von Emil Wiggli in Solothurn gegründet und stand im Zeichen der geistigen Landesverteidigung. Während die frühen Ausgaben auf den ersten Blick recht «wehrhaft» daherkamen – bis 1947 zierte eine Abbildung des Grenzwächter-Denkmals von Les Rangiers den Umschlag und in vielen Beiträgen wurden Eigenständigkeit und Verteidigungswille der Schweiz herausgestrichen – bot der Inhalt von Anfang an eine reiche Fülle an Berichten und Aufsätzen zu volks- und naturkundlichen, historischen, kunsthistorischen, geografischen und archäologischen Themen und Forschungen, dazu Literarisches, insbesondere Mundarttexte, Buchbesprechungen und später auch Kulturnotizen und -hinweise. Unter dem neuen Zeitschriftentitel blieb das Ziel bestehen: «[Die Jurablätter] wollen der Heimat dienen, vor allem der Juraheimat, jenem liebenswerten Flecken Erde zwischen Aare und Rhein. Ihr Ziel ist Heimatpflege und Heimatkunde im weitesten Sinne», so der Redaktor in seinem «Geleitwort» (Heft 1, Jg. 11, 1949, S.1). Die Beiträge stammten von bekannten Forschern und Schriftstellern wie z.B. Ernst Baumann und Albin Fringeli aber auch von Laien und richteten sich in den Deutschschweizer «Jurakantonen» Solothurn, Bern (Laufental), Baselland und Basel-Stadt an ein breites Publikum, dessen Interesse an der Geschichte und Geografie seiner engeren Heimat sie bedienten. Im Verlauf der Jahre blieben sich die J. in ihrer inhaltlichen Ausrichtung weitgehend treu, sensibilisierten für Anliegen des Natur- und Denkmalschutzes und wurden zu einer reichen Sammlung an wissenschaftlichen Beiträgen, Überlieferungen, Geschichten und Liedern aus der deutschsprachigen Juragegend, wobei es durchaus auch Beiträge zum weiteren Juragebiet gab.
Die J.  wurden in Breitenbach und später in Laufen bzw. in Derendingen gedruckt. 1997 wurden sie nach einer Firmenfusion von Habegger AG Druck und Verlag aus wirtschaftlichen Gründen nach dem ersten Heft des Jg. 59 eingestellt. Die Auflage war unter 1000 gesunken.

Kiki Lutz, 13/03/2012
Letzte Aktualisierung: 11/11/2013

Bibliografie

Max Banholzer, «Ein Abschied», in Jurablätter  Heft 1, 1997, S. 174


Ernst Baumann, «Geleitwort», in Jurablätter Heft 1, Jg. 11, 1949, S.1


Ernst Baumann, «Generalversammlung 1950», in Jurablätter Heft 1, Jg. 12, 1950


National-Zeitung Basel, 28. Juni 1941


Für die Heimat. Jurablätter von der Aare bis zum Rhein, Breitenbach / Laufen 1938-1949


Gesellschaft Raurachicher Geschichtsfreunde, Website (Stand: 28.2.2012) www.rauracher.org


René Gilliéron, «"Jurablätter" ade!», in Jurablätter Heft 1, 1997, S. 195


Judith Manz-Tanner, Jurablätter. Monatschrift für Heimat- und Volkskunde. Register der Jahrgänge 21-50 von 1959-1988, Derendingen 1992, S. 7