Aluminium Laufen AG

Verlegung nach Liesberg
1961 entstand in Liesberg ein neues Strangpresswerk. Die Herstellung der Profile wurde dorthin verlegt, während der Rest des Betriebs weiterhin in Laufen blieb. Die Gemeinde Liesberg kam so zu einem zweiten Industriebetrieb neben der Portland-Cementfabrik und stellte der A. das nötige Land zu einem Vorzugspreis zur Verfügung. 1963 wurde ein Stipendienfonds zugunsten der Ausbildung der Kinder der Belegschaft gegründet. Unter der Leitung von Max Locher investierte die A. ab 1980 innerhalb von 25 Jahren CHF 130 Mio. aus eigenen Mitteln. 1993 bezog die A. eine neue Giesserei und ein neues Verwaltungsgebäude in Liesberg. Der Standort Laufen wurde mit diesem Schritt nach 33 Jahren aufgegeben und der ganze Betrieb wieder auf einem Areal zusammengeführt.

Besitzerwechsel
2005 übernahm eine Gruppe neuer Aktionäre aus Laufen und der näheren Umgebung unter der Führung von Direktor Alex Kummer das Unternehmen von den Gründerfamilien. Diese hatten bis dahin die Mehrheit der Aktionäre und Verwaltungsräte gestellt. Mangels direkter Nachfolger entschieden sie sich für diese neue Besitzerstruktur mit Verwaltungsratspräsident Max Locher. Unter der neuen Leitung wurde die stetige Anpassung an moderne Produktionsstandards fortgeführt, 2006 durch eine neue 2700 t Strangpresse. 2009 machten der A. wie auch der übrigen exportabhängigen Metallindustrie die Krise und die schrumpfende Autoindustrie zu schaffen, doch das schuldenfreie Unternehmen brachte gute Voraussetzungen mit. Die Probleme mit dem Euro-Wechselkurs blieben jedoch länger bestehen, so dass sich für manche Unternehmen in der Branche die Standortfrage stellte. 2012 beschloss der Verwaltungsrat der A. eine hohe Investition in eine neue Halle und eine neue Strangpresse und knüpfte daran sein Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz.

Wirtschaftliche Bedeutung und Produkte heute
Die rund 300 Mitarbeiter/innen (ca. 120 davon sind Grenzgänger/innen aus dem nahen Elsass) der A. sind in der Regel langfristig und teilweise seit Generationen im Betrieb tätig. Die A. ist ein wichtiger Arbeitgeber im Laufental und eines der bedeutenden aluminiumverarbeitenden Unternehmen der Schweiz. In Liesberg werden aus Alulegierungen Profile und in verschiedenen Gussverfahren Halbfabrikate produziert. Abnehmer sind die Bau-, Maschinen-, Apparate-, Auto- und die Elektroindustrie, wo die Produkte unterschiedlichste Anwendungen finden, z.B. als Gehäuse für Leica-Winkelmessinstrumente, Bosch-Heimwerkermaschinen, Gartenscheren, Autoaufbauten u.v.m. aber auch in Gebäuden (Fassadenelemente des Jakob Burckhardt-Hauses in Basel, Profile für den 2011 eröffneten Prime Tower in Zürich).

Kiki Lutz, 22/01/2013

Archivbestände

SWA Schweizerisches Wirtschaftsarchiv Basel, Dokumentensammlung, Aluminium Laufen AG, Signatur H+I Bg 105

Bibliografie

Aluminium Laufen AG (Hg.), Susi Oswald (Text), 50 Jahre Aluminium Laufen AG: die Geschichte eines hart umkämpften Erfolges, Laufen 1977
Aluminium Laufen AG (Hg.), 25 Jahre Aluminium Laufen AG, Laufen 1952
Aluminium Laufen AG, Website (Stand: 21.11.2012)
Aluminium Praxis, 9/2008, 6/2009, 6/2010, 10/2012
Basler Zeitung, 17. September 1993, 8. März 2007
Baublatt, Nr. 10, 11. März 2011
Handelszeitung, Nr. 29, 15.-21. Juli 2009
Alban Müller, Die Entwicklung der Industrien im unteren Birstal mit besonderer Berücksichtigung des Standortes, Dissertation Universität Basel, Laufen 1940, S. 171-173
Rémy Riat, «Aluminium Laufen S.A.», in Les intérêts du Jura, No. 12, 29/1958, S. 259-262
Emil Richterich, «Die industrielle Entwicklung und die neue Zeit (1875-1971)», in Albin Fringeli et al., Laufen, Laufen 1986, S. 164-166
Wochenblatt für das Schwarzbubenland und Laufental, 10. August 2006

Hinweise erhalten von Nicole Schnyder, Aluminium Laufen AG

Bildnachweis

Das Bild zeigt das ehemalige Werk der Aluminium Laufen AG in Laufen. Bild erhalten von Aluminium Laufen AG.